Männermannschaften

Interview mit dem Trainer der ersten Männermannschaft Markus Stotz

HSG-In-team

Die erste Männermannschaft der HSG Albstadt befindet sich sechs Spiele vor Saisonende auf einem hervorragenden vierten Tabellenplatz.

Im Interview mit uns ist der Trainer der Männer I Markus Stotz.

HSG:
Du bist jetzt seit einem dreiviertel Jahr bei der HSG Albstadt als Trainer der ersten Männermannschaft tätig und hast auch für die kommende Runde erneut zugesagt. Das freut uns sehr.

Was gab für Dich den Ausschlag, die Zusammenarbeit weiterhin fortzuführen?

Markus Stotz:
Die Vorbereitung und die Hinrunde mit der HSG Albstadt und dem gesamten Umfeld war für mich eine sehr positive Erfahrung als Trainer und als Mensch. Ich konnte meine Philosophie von Handball einbringen und die Mannschaft hat es mir in der Umsetzung sehr einfach gemacht. Ich kann sagen, es macht mir riesig Spaß und ich sehe die Spitze des Eisberges noch nicht erreicht.
Es hat mich gefreut, dass meine Arbeit im Kreis der handballbegeisterten und fachkundigen Leute verschiedener Vereine Anklang fand und ich sehr interessante Angebote bei anderen Vereinen erhalten habe. Die Entscheidung für die HSG Albstadt lag jedoch darin, dass mir die Mannschaft und das Umfeld sehr ans Herz gewachsen sind und ich hier meine Arbeit als noch nicht beendet ansehe. Es viel mir leicht die Entscheidung für Albstadt zu treffen, da mein Trainerstab in gleicher Intensität erhalten bleibt und hierdurch die Schnittmenge zwischen Trainer/Abteilung und Mannschaft gegeben ist. So kann ich meine bereits vorhandenen neuen Ideen für die Saison 2016/2017 einbringen und auch zur gegebenen Zeit umsetzen.

HSG:
Wie hast Du die Mannschaft zu Beginn wahrgenommen? Wie waren Deine ersten Eindrücke?

MS:
Meine ersten Erfahrungen mit dem Team waren sehr gut, ich hatte sofort das Gefühl, dass es innerhalb der Mannschaft im zwischenmenschlichen Bereich stimmt. Meine Person und Vorstellung Handball zu spielen wurde ab dem ersten gemeinsamen Treffen/Gespräch akzeptiert und respektiert. Die Spieler haben den Schwung der beiden aufeinanderfolgenden Aufstiege genossen, was ich auch als sehr wichtig empfand. Wir waren jedoch ab Vorbereitungsbeginn konzentriert und haben unsere/meine Erwartungen absolut erfüllt. Die Mischung aus sehr jungen und älteren Spielern, aber auch aus Spielern mit sehr wenig und mit reichlich Erfahrung hat von Anfang an unsere Ziele nie gefährdet, eher wuchsen die Spieler immer mehr zu einem „Topteam“ zusammen. Ich denke es trifft der Spruch „Einer für alle und alle für einen“ zu hundert Prozent zu.

HSG:
Die erste Mannschaft hat eine gute Hinrunde gespielt. Was war Deiner Meinung nach ausschlaggebend dafür?

MS:
Ausschlaggebend für die tolle Hinrunde war zum einen, dass man eine sehr gute und intensive Vorbereitung mit wenigen Verletzungen bestreiten konnte und von Anfang an den Gegnern mit dem nötigen Respekt, jedoch ohne Angst entgegen getreten ist. Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass die geforderte Ernsthaftigkeit im Training und im Spiel seitens der Spieler, aber auch des Trainerteams zu jedem Zeitpunkt vorhanden war. Diese Dinge waren der Grundstein für einen leistungs- und erfolgsorientierten Handball hier in Albstadt. Als dritten Punkt sehe ich die Koordination sämtlicher Belange rund um das Team durch ein durchdachtes Konzept und hier stellvertretend die sportliche Leitung um Bernd Rau. Die individuellen Stärken der Spieler konnten im normalen Mannschaftstraining oder durch gezieltes Einzeltraining mit Torwarttrainer Ernst Bauser oder mit Co-Trainer Tobias Hilsenbeck sukzessive verbessert werden. Das Team war trotz ihres sehr jungen Altersdurchschnitts schnell in der Lage mein gefordertes Spielkonzept umzusetzen und somit in der starken Spielklasse anzukommen und erfolgreich zu sein.

HSG:
Wo steht die Mannschaft zurzeit, insbesondere nach der schweren Verletzung von Benjamin Mayer?

MS:
Aktuell befindet sich die Mannschaft auf dem 4. Tabellenplatz (29:15 Punkte), was sicherlich niemand erwartet hätte. Wir haben unser gestecktes Ziel von 25 Punkten erreicht und hoffen damit den Grundstein für eine gewisse Planungssicherheit für die Saison 2016/2017 in der Württembergliga geschaffen zu haben. Des Weiteren haben sich Spieler durch ihre enorme Leistungssteigerung in Positionen von „Leistungsträgern und Führungsspielern“ gebracht. Zum Beispiel Patrick Lebherz, Jannik Rau, aber auch etablierte Spieler wie Christoph Schlegel haben im Verlauf der bislang andauernden Runde eine phänomenale Leistungsexplosion gezeigt. In der Vorrunde hat unser Spielmacher Steffen Link aufgrund seines Auslandaufenthalts gefehlt, jedoch hat Neuzugang Nico Ferdinand mit seinen tollen Leistungen diese Lücke schließen können und so die Qualität der Mannschaft hochgehalten. Seitdem Steffen Link wieder im Training dabei ist, wird die Qualität der Mannschaft zunehmend gesteigert, so dass das Team für den Gegner noch schwerer einzuschätzen ist. Außerdem besitzen wir drei Topleute im Tor der HSG. Erfahrung, Kaltschnäuzigkeit und Charakterstärke sind nur einige der positiven Attribute der Spieler. Diese Jungs haben einige sehr wichtige Bälle gehalten, die für den Erfolg in der Vorrunde enorm wichtig waren.
In spielerischer Hinsicht werden wir in dieser Runde sicherlich noch die eine oder andere unglückliche Niederlage wegstecken müssen. Ein Knackpunkt war sicherlich die schwere Verletzung kurz nach Rückrundenbeginn unseres Routiniers Benjamin Mayer, welcher sicherlich einen gewaltigen Rückschlag in Puncto Erfahrung und Torgefährlichkeit zurücklässt. Die Mannschaft war nach dem Bekanntwerden der langwierigen Verletzung sichtlich geschockt, jedoch kamen Stimmen aus dem Team auf, welche genau den Spruch „Einer für alle und alle für einen“ bekräftigten. Das Team spielte fortan nicht nur für die Punkte um den Klassenerhalt, sondern ebenfalls für ihren langjährigen Torjäger Benji Mayer. Genau diese Klasse der Mannschaft macht den bislang erreichten Erfolg erst möglich und macht mich als Trainer sehr glücklich.

HSG:
Wo siehst Du noch Verbesserungspotenzial?

MS:
Mein Team ist lernfähig und lernwillig, muss jedoch in Punkto „Cleverness“ noch dazulernen, um gewisse Situationen mit einem positiven Ende für die HSG Albstadt zu bestreiten.
Dieser Lernprozess ist unumgänglich und auch notwendig, damit die Spieler reifen und ihre Qualitäten dann in die Waagschale werfen.

HSG:
Es stehen noch 6 Spiele an. Wie siehst Du den Rest der Rückrunde?

MS:
Meiner Meinung nach werden die verbleibenden Spiele sogenannte Charakterspiele. Das bedeutet dass uns kein Gegner mehr unterschätzen wird und sicherlich immer mit dem Besten entgegnen wird. Durch den Umstand, dass wir momentan den einen oder anderen Spieler aufgrund Beruf, Schule kurz oder gar längerfristig nicht zur Verfügung haben, wird das Team noch enger zusammenrücken und ihre Teamfähigkeit noch mehr unter Beweis stellen müssen.
Wir werden unseren nächsten Meilenstein eisern verfolgen und das lautet nunmehr „30 Punkte“ und danach werden wir uns ein realistisches, weiteres Ziel setzen.
Wichtig jedoch ist bei allem sportlichen Erfolg, dass die Gesundheit und der Beruf/Schule der Spieler immer im Vordergrund stehen muss. Eine gewichtige Portion „Spaß am Handball“ muss der Grundstein für die weitere sportliche und erfolgreiche Entwicklung der Spieler der HSG Albstadt sein.