Männermannschaften

Bei der HSG herrscht Aufbruchstimmung

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Den Ballast der vergangenen Saison abwerfen und neu durchstarten. Das wollen die Handballer der HSG Albstadt in der Spielzeit 2018/19. Die Voraussetzungen dazu sind geschaffen – das wurde am Mittwoch bei der offiziellen Saisoneröffnung der Schwarz-Roten in den Räumen der Otto Bitzer GmbH in Albstadt deutlich.“Ich würde mir etwas mehr Engagement als zuletzt wünschen. Aber ›Gülfi‹ hat mir versprochen, dass mehr Power reinkommt“, sagte Gastgeber Frank Joneitis mit einem Augenzwinkern. „Gülfi“, das ist Gülfidan Balci, die nun gemeinsam mit Olena Reznir die Frauen der HSG trainiert. Die haben in der vergangenen Saison den Klassenerhalt in der Landesliga gerade so geschafft. „Ich spüere eine große Aufbruchstimmung. Mit ›Gülfi‹ und Olena als Trainerinnen-Duo herrscht eine gute Stimmung und eine große Motivation. Auch bei den Herren ist die Stimmung trotz des Abstiegs gut. Wir haben starke Rückkehrer und gute Spieler aus der A-Jugend dazu bekommen“, so Christian Knobel, Geschäftsführer der HSG Albstadt. Die Männer haben ein von zahlreichen Verletzungen geprägtes „Seuchenjahr“ hinter sich, stiegen aus der Württembergliga ab und sind nun ebenfalls in der Landesliga am Ball. „Die letzte Saison war nicht einfach und geprägt von vielen Störfaktoren, die wir nicht steuern konnten. Mit Trainer Nenad Gojsovic wollen wir den Karren gemeinsam wieder aus dem Dreck ziehen“, sagt Tobias Hilsenbeck, Sportlicher Leiter bei den HSG Männern. Veljko Saula und Andrija Bubalo haben den Klub verlassen. Mit Patrick Lebherz (TV Weilstetten) und Lukas Mayer (VfL Pfullingen) sind zwei torgefährliche Spieler nach einem Jahr in der Fremde, in dem sie sich in der Baden-Württemberg-Oberliga und der 3. Liga weiter entwickelt haben, zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. „Positiv ist, dass keiner aus der ursprünglichen Mannschaft abgesprungen ist. Personell sind wir gut aufgestellt, und wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, können wir in der Landesliga eine gute Rolle spielen“, so Hilsenbeck. „Das war im letzten Jahr mehr Schwarzwaldklinik als HSG Albstadt“, meinte Coach Gojsovic, der seine Mannschaft auf einem guten Weg sieht. „Wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns und werden bis zum ersten Punktspiel noch ein paar Dinge ordnen. Wir müssen uns einfach besser präsentieren als letztes Jahr. Ich hoffe, dass wir gesund und fit bleiben. Das Ziel ist, in der Landesliga ganz vorne mitzuspielen. Jetzt liegt es an uns.“

Zurück zu den Wurzeln lautet das Motto für Gülfidan Balci. Seit 1987 ist sie im Verein und feierte mit den HSG Frauen große Erfolge. Ihr zur Seite steht Olena Reznir. Sie war von 2008 bis 2010 für die Albstädterinnen in der 2. und der 3. Liga am Ball. „Sie wurde mit der Ukraine 2000 Vize-Europameisterin und hat mehr als 160 Länderspiele absolviert. Von ihrer Erfahrung können die Spielerinnen nur profitieren“, sagt Geschäftsführer Knobel. „Ich freue mich hier zu sein, weil hier meine Wurzeln liegen. Wir möchten hier etwas für die Jugend tun, und dabei müssen wir bei den Aktiven ansetzen. Es werden immer weniger Nachwuchsspielerinnen beim Frauenhandball. Wir wollen vermitteln, dass Handball, eine Leidenschaft ist, ein Mannschaftsport, in dem man nur mit Engagement erfolgreich sein kann“, erklärt Gülfidan Balci, die mit Olena Reznir gleich einmal eine dritte Trainingseinheit für die Athletik eingeführt hat – „Da haben die Mädels erst mal geschluckt, aber dann richtig Gas gegeben. Diese Power wollen wir in den Spielen auch zeigen.“ Der Kern der Mannschaft ist beisammen geblieben. Wieder eingestiegen ist Viola Büttner, die als ganz junge Spielerin noch mit Balci und Reznir zusammen auf dem Parkett stand. Und natürlich setzen die HSG-Frauen wieder auf eigene Talente. So bekommt die gerade einmal 16 Jahre alte Madeleine Müller ihre Chance im Landesliga-Team.

Ohnehin legt die HSG großen Wert auf die Jugend-Arbeit und hat sich im Trainer-Team verstärkt. So unterstütz Stefanie Lauer das Team als Athletiktrainerin. „Nach dem es uns nicht gelungen ist, unsere FSJ-Stelle neu zu besetzen, ist das eine super Lösung. Uns Motto lautet, athletisch fit in die neue Saison zu gehen“, sagt Rainer Laske aus dem Jugendleiter-Team der Albstädter Was ihn besonders stolz macht, „dass so viele Spielerinnen und Spieler die Jugendmannschaften trainieren.“Und auch abseits der Platte hat sich bei den Schwarz-Roten etwas getan. Seit Mai ist Frank Otterbach neu auf dem zuvor über mehrer Jahre vakanten Posten des Vorstandssprechers der HSG. Für ihn ist klar. „Ein Verein ist wie eine kleine Firma und braucht Hierarchien, um erfolgreich sein zu können“. Es gehe darum, junge Menschen in Verantwortlichkeit zu bringen und so die Grundlage dafür zu schaffen, erfolgreich Handball zu spielen , aber natürlich gehe es bei allem Tun auch um die Rentabilität.

 

Quelle: Schwarzwälder Bote