HSG-Trio in den Top Ten
Allgemein
Mit Amelie Herfort, Nina Petznik und Siri Schaudt sind drei Spielerinnen der HSG Albstadt in der Torjägerliste sehr gut platziert. Trainerin Gülfidan Balci lobt aber nicht nur die drei Topscorerinnen.
Von Frank Campos
Albstadt. Ein Blick auf die Torjägerliste der Handball Landesliga Staffel 2 der Frauen verrät einiges. Angeführt wird das Tableau von Nadine Bengel von der HSG Hossingen-Meßstetten. Der Topscorerin gelangen im bisherigen Saisonverlauf 141 Tore, davon 38 per Siebenmeter. Auf Platz zwei rangiert Lani Fellberg vom TSV Neckartenzlingen mit 113 Treffern.
Auf den Plätzen drei, vier und fünf finden sich drei Spielerinnen der HSG Albstadt. Die Drittplatzierte Amelie Herfort hat gerade ihren 100.Treffer markiert. Die Viertplatzierte
Nina Petznik, der jüngst 15 Treffer gegen die HSG Schönbuch gelangen, hat 94 Tore auf dem Konto. Fünftplatziert ist aktuell Siri Schaudt, die bisher 87 Tore verbuchen konnte. Gemeinsam haben sie 281 Tore von insgesamt 393 Toren der Frauen der HSG Albstadt erzielt.
Trainerin Gülfidan Balci sagt: „Wir wären ja eigentlich abgestiegen. Durch die Staffelung hatten wir die Möglichkeit nochmal in der Landesliga aufzulaufen. Ich habe eine sehr junge Mannschaft, die sich klar für die Landesliga ausgesprochen hat.“ Mit einem relativ kleinen Kader gingen die HSG Frauen in die Saison, die sportlich sehr gut läuft. „Ich möchte ungern einzelne Spielerinnen hervorheben, es ist nunmal eine Mannschaftssportart, natürlich hat man seine Goalgetter, doch wo bleibt zum Beispiel die Statistik der Abwehrspielerinnen, die Statistik der Paraden der Torhüterinnen. Ich finde als Team können wir befreiter auflaufen, was dann auch zu Erfolgserlebnissen führt“, so Balci.
– Siri Schaudt durchlief einen Lernprozess. Sie kam aus Bitz zur HSG Albstadt und hat ihr Spiel kontinuierlich verbessert. Mittlerweile ist sie in der Mitte als Spielmacherin eine ganz
wichtige Figur im Albstädter Spiel. Mit 23 Jahren hat sie „einen Megasprung gemacht“, so ihre Trainerin.
– Auch Nina Petznik ist eine sehr variable und schnelle Spielerin, die sehr motiviert ist. „Sie steht auch nach dem Training gerne mal da und sagt, ich will ein paar Wurfvarianten üben“, erzählt Balci. Als „vorbildlich“ aber manchmal noch “etwas zu selbstkritisch und nervös“ beschreibt Gülfidan Balci ihre talentierte 20-jährige Spielerin. „Sie ist ein absolutes Paradebeispiel, dass man mit Wille und Engagement und natürlich Disziplin aus sich sehr viel rausholen kann“, so Balci. Im Rückraum ist sie mittlerweile unersetzlich.
-Und Amelie Herfort ist nicht nur die Siebenmeterspezialistin. „Mit ihrem Handgelenk kann sie Würfe zaubern, die ganz gefährlich sind zu decken und auch zu halten. Sie ist eine sehr gute Eins-gegen-eins Spielerin und kann auch aus dem Rückraum Tore erzielen“, weiß Balci. Amelie Herfort hat mit ihren 22 Jahren sehr viel Talent, aber ihre Trainerin weiß auch, dass „noch mehr zu weckendes Potential vorhanden ist.“ In der aktuellen Saison hat sie sich bislang jedoch sehr gut präsentiert und die meisten Tore für die Frauen der HSG Albstadt geworfen.
Vor allem im Team ist die HSG Albstadt gewachsen. „Es ist wichtig, dass man unterschiedliche Typen und Charaktere hat. Das macht auch das Team aus. Menschlich muss man die Spielerinnen auch so annehmen, wie sie sind und sie ein bisschen in die richtige Richtung zu lenken“, weiß Balci. In der Abwehr müsste die gesamte Mannschaft nochmal einen Zahn zulegen. Die 23-jährige Vivien Hanker kam aus Burladingen aus der Kreisliga in die Landesliga. „Innerhalb kurzer Zeit hat sie sich enorm verbessert. Sie hat in der Landesliga gute Paraden, viele Paraden, ist viel sicherer geworden, das ist schon ne tolle Leistung“, lobt Gülfidan Balci.
Zu den Saisonhighlights zählten sicherlich die beiden Derbys gegen die HSG Hossingen-Meßstetten. Das Hinspiel ging an Albstadt, das Rückspiel an Hossingen-Meßstetten.
Und immer wieder betont die Übungsleiterin den Entwicklungsprozess mit dem jungen Team. Da würden auch Rückschläge dazugehören.
„Was ganz gut bei uns funktioniert, ist die Zusammenarbeit mit der A-Jugend und den HSG Frauen II. Das Miteinander wird gepflegt, da wir auch schon überlappendes Training machen“, so Balci. Das Gemeinsame würde im Verein auch gut mit den aktuell in der Württembergliga sehr erfolgreichen HSG-Männern funktionieren.
Gegenseitige Unterstützung sei selbstverständlich. Beispielsweise hätte jüngst die A-Jugend männlich in Hossingen um die Meisterschaft gespielt. Da seien die Männer dagewesen, fast die ganze A-Jugend weiblich und einige aus der HSG-Frauenmannschaft, berichtet Gülfidan Balci.
Mit ihrem Team hat sie noch vier Spiele in der Saison zu bestreiten. Die Runde endet am Sonntag, 5. Mai, mit einem Heimspiel in der Ebinger Mazmannhalle gegen den TSV Zizishausen.